Christkönig und das Weltgericht | Mt 25, 31-46 | Sketch-Bibel #37

Kategorie(n): Bibel

Am letzten Sonntag des Kirchenjahres feiern wir das Fest Christkönig. Zugleich tritt uns Christus im Evangelium als Richter des Endgerichts entgegen. Von Gewaltenteilung scheint Gott nichts zu halten. Muss er aber auch nicht, denn sein Königreich ist ja "nicht von dieser Welt". Es braucht also einen anderen Maßstab, der aber auch seine Berechtigung in dieser Welt hat. ...

zur Sketchbibel: https://www.youtube.com/watch?v=dD6O668yWI8

"[...] Am heutigen Sonntag feiert die katholische Kirche das Fest Christkönig. Dieses Fest ist noch keine 100 Jahre alt. Viele Menschen können mit dem Bild von Christus als König heute nicht mehr viel anfangen. Das mittelalterliche Bild zeichnet Könige als Herrscher und Kriegsführer - damit kann ich einen friedensstiftenden Gott nur schwer in Verbindung bringen. Das neuzeitliche Bild ist  von Prunk und Protz gekennzeichnet und will ebenso wenig zu einem Gott passen. der in einem Stall Mensch wird und sich solidarisch zeigt mit den Armen und Schwachen und die aktuellen Königshäuser Europas werden eher als repräsentative Institutionen wahrgenommen. In diesem Bild wäre Gott der letzte drei ausgesetzt oder gar gänzlich irrelevant. Wie also passt das Bild eines Königs heute noch in unsere Zeit? Für ein kirchliches Fest ist est erstaunlich politisch und das nicht nur wegen seines Bezugs zum Königtum. Zum König gehört dazu auch, dass sein Reich eben nicht von dieser Welt ist. In seinem Reich herrschen gerade nicht die weltlichen Gesetze von Macht und kein Kalkül von oben und unten, niederwerfen und besiegen, obwohl es auch im Reich Gottes um Macht geht. Christus hat den Tod besiegt und gerade darin zeigt sich Gott allmächtig, dass seine Liebe stärker ist als der Tod und alle widernatürlichen Kräfte. Sein Königreich ist nicht von dieser Welt, er macht die Kleinen groß und gibt den Unbedeutenden Ansehen. In dieser Welt ist derjenige König, der viele unter sich hat,je mehr desto besser. Königlich im Sinne Jesu ist es, anderen zu dienen. Dabei kommt es nicht darauf an wie vielen, sondern mit welcher Hingabe. Und in dieser kommerziell geprägten Welt gilt der als König, der sich gut vermarkten und verkaufen kann, ob im Sport, auf der Bühne oder der Politik. Im Reich Gottes derer, die nichts mehr zu verkaufen haben, wird am Ende der Maßstab des Gerichts sein, wenn am Ende der Zeiten Christus als dieser König wiederkommt ,um,  wie es im Glaubensbekenntnis heißt,  zu richten, die andere Menschen und Gottes Schöpfung niedergedrückt und gequält haben. Und ein Gericht, das auch erkennen lassen wird, wo selbstlose Liebe, Aufrichtigkeit und Mut dazu geführt haben, dass Menschen aufatmen können und zu ihrem Recht kommen. In diesem Gericht wird all den Menschen Gerechtigkeit widerfahren, deren Schreien niemand gehört hat und für die niemand eingetreten ist; und in diesem Sinn dazubei tragen, wenn es um Flüchtlinge, Klimakrise, Arbeitsbedingungen geht. Als Christen müssen wir uns im Geiste Jesu in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen, nämlich dass in seinem Königreich auch geflüchtete, behinderte, arme, alte, kranke, missbrauchte und missachtete Menschen Platz haben. Also seien wir diese Königskinder und engagieren uns!"

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