Die Schwestern des Ordens Unserer Lieben Frau und die Gründung der Liebfrauenschule 1926

Kategorie(n): Archiv

Bildung und Zuflucht in schwierigen Zeiten

Die Kongregation der Schwestern von Unserer Lieben Frau wurde in einer Zeit religiöser und sozialer Not gegründet. Die Französin Julie Billiart (1751-1816), Stifterin der Kongregation, lebte aus der Erfahrung, dass Gott sich ihr in allen Lebensumständen als der Gute und Gütíge offenbarte. Es drängte sie, diese Güte an die Menschen weiterzugeben und so Gott in seiner Mit-Menschlichkeit sichtbar werden zu lassen. Aus dieser Motivation heraus wussten und wissen sich die Schwestern noch heute gesandt, die Liebe des guten und fürsorgenden Gottes zu leben. Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Kongregation lag und liegt noch heute in pädagogischen und sozialen Institutionen.

Die Schwestern gründeten oder übernahmen zahlreiche Schulen, Kinderheime, Kindergärten und Ausbildungsstätten, in denen sie selbst unterrichteten, erzogen und betreuten Als Gemeinschaft dienen ihnen vier Erziehungsprinzipien als weiterzuentwickelnde „Ecksteine”:
(1) die zentrale Bedeutung eines guten und fürsorgenden Gottes,
(2) die Würde eines jeden Menschen als Ebenbild Gottes,
(3) die Erzieherin "Unsere Liebe Frau" (= Maria) als Zeugin des Evangeliums und
(4) eine integrierte Erzieung zur Umwandlung.

Die heilige Theresia hilft bei der  Immobiliensuche

Prälat Bernhard Lichtenberg (1875-1943), dem späteren Dompropst, gelang es, nach einigen Absagen verschiedener Ortensgemeinschaften die Kongregation für die Übernahme der bereits bestehenden, 1895 gegründeten ersten katholischen Privatschule für Mädchen zu gewinnen. Im April 1926 kamen die ersten Schwestern nach Berlin, mit - wie es in den Annalen heißt ~ „gemischten Gefühlen" und übernahmen das "Lyzeum Muche" in der Schlüterstraße 72 als neue Liebfrauenschule. [-]

Bereits im darauffolgenden Jahr wurde der Unterricht in den Königsweg 20-23 (heute Wundtstraße 48-50) verlegt. [-]  In den Jahren 1928 - 1931 wurde die Liebfrauenschule Schritt für Schritt ausgebaut: ein Kindergarten, ein kleines internationales Internat, das besonders für Diplomaten-Kinder aus verschiedenen Ländern und für junge Mädchen aus Adelskreisen geeignet schien, sowieGgänge zur Ausbildung von Hortnerinnen wurden anegliedert.

Angesichts des schnellen Anwachsens der Schülerinnenzahl auf fast 500 zum Schuljahresbeginn 1932 und der zusätzlichen Errichtung einer Frauenschule, eines Kindergärtnerinnenseminars und eines Übergangskindergartens erwies auch das Gebäude am Königsweg bald als zu klein. [-] So suchte die Kommunität der Schwestern weiter nach zusätzlichem Raum für die immer stärker expandierende Schule.1934 wurde der Kommunität die Kallmannsche Villa Ahornallee 33 mit einem großen Parkgelände zum Kauf angeboten, die zur Unterbringung des kleinen lnternates vom Königsweg sowie für für Erholungsaufenthalte der Schwestern aus den anderen Berliner Häusern erworben wurde. [-]

17. Juli 1934: So beschloss die kleine Kommunität - die meisten Schwestern waren fort zur Erholung und in Exerzitien  -, einen Abendspaziergang zu machen und dabei die Soor- und Hölderlinstraße sowie die Ahornallee zu benutzen. Zugleich wurde auch eine Medaille der Heiligen Theresia von Lisieux mitgenommen, die im Vorgarten des Hauses 33 zur Versenkung kam. (aus den Annalen der Kongregation)  [-]

29. Juli 1934: Die liebe Ehrwurdige Mutter und Schwester M. Libora rüsten zur Abreise, vorerst aber die Frage „Wie soll des neuen Kindes Name sein?'„St. Annathal schlägt die Ehrwürdige Mutter vor, in Erinnerung an vergangene CoesfelderZeiten. Aber der Convent protestiert: St. Annathal am Ado/f-Hitler-Platz? Wir möchten doch gerne in nähere bzw. äußerlich sichtbare Beziehung zur Gotfesmutter treten. Es wird lange hin und her überlegt. Schließlich schlägt eine vor:„ Wie wäre es, wenn wir das neue Haus „Maria Regina " tauften ?”„Ihr habt's ja immer so hoch im Kopf", sprach die Mutter, "das Haus heißt also "Maria Regina", und dabei blieb's. Alle waren äußerst zufrieden. (Quelle: Annalen der Kongregation)

(aus: von Stülpnagel, Rupert:: Ein Haus ist mehr als die Summe seiner Steine - Aus der Geschichte des Landhauses Ahornallee 33 in Berlin-Westend); herausgegeben im Selbstverlag November 2018, S. 65)

über die Ordengründerin Julie Billiart:  https://ap.liebfrauenschule.org/e/3183  

Verabschiedung der letzten Schwestern Unserer Lieben Frau 2011:  https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/news-title/verabschiedung-der-schwestern-unserer-lieben-frau-835/

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